1. Inlinerwettkampf

Artikel MZ vom 08.05.2013

Jessica Löschke (vorn)

Alle hinter einer. Jessica Löschke startete wie die Feuerwehr. Der Rest des Feldes konnte da nur hinterherrollen. Bis ins Ziel sollte sie sich auch nicht mehr einfangen lassen. (BILD: Peter Wölk)

Von Ronny Banas

Die Abteilung Ski des TSV Leuna zählt gerade einmal 25 Teilnehmer beim ersten Wettkampf. Trotzdem sind sie optimistisch, dass es besser wird. Vier verschiedene Strecken galt es zu absolvieren. Die Kleinsten durften sich auf 2,5 Kilometern austoben.

Kurz vor dem Start des Hauptlaufes passierte plötzlich etwas Unvorhergesehenes. Etwas, mit dem nun wirklich keiner rechnen konnte. Ein Milchtransporter drohte, das fein ausgefeilte System an Technik, Lichtschranken, Start- und Ziellinien an die Grenzen der Belastung zu führen. Denn vor allem die Ziellinie beim ersten Inlinerwettkampf des TSV Leuna war tabu. "Wenn hier irgendwer drüberläuft oder -fährt, errechnet der Computer eine Zeit und wir müssen dann alles wieder neu eingeben", sagte Florian Bosdorff, der Herr über Zeiten und Zahlen an diesem Sonntagvormittag. Bosdorff stand vor seinem Container, der mit Technik gespickt war und prüfte, ob auch jeder Starter wieder ordnungsgemäß im Ziel ankam. Bei lediglich 25 zur Premiere des Wettkampfes am Sonntag sei dies zwar noch eine überschaubare Aufgabe gewesen, aber ein Lkw auf der Strecke? Das gehe leider nicht. Irgendwann einigten sich alle, der Milchtransporter umkurvte den Zielbereich gekonnt und Bosdorff konnte den Tross auf die zwölf Kilometer lange Strecke schicken. Vier verschiedene Strecken galt es zu absolvieren. Die Kleinsten durften sich auf 2,5 Kilometern austoben, außerdem standen noch fünf, sechs und für die härtesten Skater zwölf Kilometer auf dem Plan.

Mitten im Getümmel befand sich auch Hans Söllner, einer der Skifahrer des TSV Leuna und einer der Organisatoren des Spektakels im Frühling. Söllner war in seiner leuchtenden Kluft nicht zu übersehen. Auffallen um jeden Preis. So könnte auch das Motto des TSV lauten. Denn wenn gerade mal keine Skisaison ist, müsse man sich etwas anderes einfallen lassen, um die Mitglieder bei Laune zu halten, so Söllner. Mal etwas Neues bieten, nicht immer nur Ski-Fahren. Deshalb habe man sich überlegt, einen Inliner-Wettbewerb zu starten, erinnerte sich Söllner.

Die Resonanz sei zwar noch sehr verhalten gewesen, aber man wolle nicht gleich wieder die Flinte ins Korn werfen. "Beim Rennsteiglauf waren sie am Anfang auch nur zu sechst", sagte er. Den Vergleich mit großen Ereignissen scheuen sie also nicht. Ein Anfang ist getan. Und vom Skifahren sind sie gar nicht so weit weg, wie er betonte: "Die Bewegungsabläufe sind ähnlich. Das ist wie Training bei Sonnenschein."

Der größte Teil der Starter am Sonntag ging dabei auf normalen Skates auf die Strecke. Ein paar Ausgefuchste aber schnallten sich hochmoderne Speedskater an die Füße und fuhren damit den Rest in Grund und Boden. Hans Söllner erklärt den Unterschied: "Bei den Speedskatern sind die Rollen größer und man kommt, wenn man es kann, schneller und effektiver voran. Leicht ist das nicht, deswegen nehme ich die einfacheren Skates." Viel Vertrauen scheint er nicht in sich selbst gehabt zu haben. "Wenn ich ins Ziel komme, ist das Rennen vorbei. Ich werde Letzter." Ganz so schlimm kam es dann, denn es gab einen Starter, der hinter ihm ins Ziel kam. Nicht zu vergessen der Milchtransporter. Der kam auf seinem Rückweg auch noch mal vorbei. Weit nach allen anderen.

Artikel URL: http://www.mz-web.de/sport-merseburg-querfurt/inline-skating--erster-inlinerwettkampf-des-tsv-leuna,20642832,22706736.html

Lage/Strecke

Streckeninformationen

A: Start/Ziel
B: Wende Kinder
C: Wende Jugendliche/Erwachsene

Streckenlängen

  • bis AK 10 2,50 km
  • AK 11 / AK 13 5,00 km
  • AK 14 / AK 16 6,00 km
  • ab AK 17 12,00 km

Weiteres

Ausschreibung
Meldeformular

Ergebnislisten